Crazy Com hat geschrieben: ↑10.01.2024, 22:51
Wie genau meinst du den fett markierten Satz? So richtige finde ich in den Weiten des Netzes nichts zu Unterschieden beim hydraulischen Abgleich, ob man einen Pufferspeicher hat oder nicht.
Das hat damit zu tun, dass diese Bemerkung mit dem hydraulischen Abgleich nur mittelbar etwas zu tun hat, sondern auf die Forderung einen Mindestdurchsatz durch die Wärmepumpe durch geöffnete Ventile zu gewährleisten. Der "separate" Kreislauf zwischen Wärmeerzeuger und Pufferspeicher ist immer offen und die Stellung der Heizungsventile hat keinerlei Einfluss auf den hydraulischen Widerstand und den Durchsatz. Ein geforderter Mindestdurchsatz ist also immer gewährleistet.
Unabhängig davon ist der Zustand mit möglichst weit geöffneten Ventile ein anzustrebender Zustand, denn dann passt die erzeugte Wärmemenge zum Bedarf. Es ergibt wenig Sinn, Wärmemenge in Form von höherer Vorlauftemperatur zur Verfügung zu stellen und im Nachgang wieder wegzudrosseln. Hier immer mein Autovergleich. Es wäre, als ob Du mehr als notwendig Gas gibst und dann die Feinregulierung der Geschwindigkeit durch Abbremsen der Räder vornimmst. Bei diesem Beispiel leuchtet es vielen ein, dass das nicht gerade ein optimaler Betriebszustand bezüglich des Energieeinsatzes sein kann. Bei der Heizung versagt diese Logik, weil man eine Drosselung durch ein Ventil nicht als "Bremse" wahrnimmt. Aber letztendlich nimmt es Einfluss auf den Wärmetransport.
Gerade bei Wärmepumpen ist es für die Effektivität förderlich, den Temperaturhub zwischen Quelle (Luft, Erdreich etc.) zu Vorlauftemperatur nicht unnötig groß zu machen, sondern dem aktuellen Bedarf anzupassen. Je geringer dieser Unterschied ist, umso effektiver arbeitet die Pumpe. Da man auf die Quelltemperatur als Umweltwert keinen Einfluss hat, bleibt als einzige Einflussmöglichkeit eine möglichst geringe Vorlauftemperatur nahe am realen Bedarf. Liegt die benötigte Wärmeleistung innerhalb des Modulationsspektrums der Wärmepumpe, dann taktet diese auch nicht. Sie muss eben ihre Wärme loswerden. Voraussetzung ist eine korrekt eingestellte Heizkurve. Schließen die Regelventile vollständig, ist die Vorlauftemperatur zu hoch.
Crazy Com hat geschrieben: ↑10.01.2024, 22:51
Dass diese Methode fachlich nicht korrekt ist, ist mir bewusst - aber ich war schon neugierig, wieviel Abweichung es am Ende dann zu den berechneten Werten gibt.
Die Methode ist durchaus geeignet und als Anwender bleibt einem ohne aufwändiges Messequipment auch nicht viel anderes übrig. Aber man hat ja Zeit zur Optimierung, die der Handwerker eher nicht hat, oder der Kunde nicht bereit ist dem Handwerker zu bezahlen. Zu beachten ist bei der Methode, dass sich die Durchsätze und damit der Wärmetransport etwas verschieben, wenn Du andere Räume drosselst. Das musst du am Ende berücksichtigen. Sprich, wenn Du einen Raum meinst einregelt zu haben und andere danach drosselst, dass sich der Durchsatz in dem bereits eingestellten Raum bei nicht druckgeregelten Kreislaufpumpen auch noch etwas verschieben kann. Das sollte aber der FALMOT locker ausregeln können. Das muss er ja auch, wenn Du temporär unbenutzte Räume bewusst absenkst (als einzig sinnvolle Anwendung einer ERR).
Die andere sinnvolle Anwendung ist der Kühlbetrieb, bei dem man m.E. wegen der viel geringeren abzutransportierenden Wärmelasten keinen darauf optimierten Abgleich benötigt. Schon gar nicht bei Erdreichwärmepumpen, denn hier läuft die Wärmepumpe im Kühlbetrieb gar nicht, sondern in einer mir bekannten Anlage wird das direkt über Wärmetauscher rein über die Heizkreis- und Solepumpe ins Erdreich verlagert. Die Soletemperatur ist für diesen Betrieb niedrig genug, so dass hier bedingt durch das Funktionsprinzip kein Effizienzverlust über die Wärmepumpe zu befürchten ist.
Gruß Xel66